Pinneberg wieder Spitze – Jeske-Märchen im Derby!

Im vergangenen Jahr rief Halstenbeks Nikola Maksimovic im Derby gegen den VfL Pinneberg den Kampf um die goldene Ananas aus. Das nahm der VfL zum Anlass, um vor dem neuerlichen „Derby-Wahnsinn“ in der Kabine kleine Ananas-Häppchen zu verteilen, wie Liga-Obmann David Fock hinterher verriet. Ein Zeichen, dass es eben um deutlich mehr geht, als um das graue Mittelmaß. Genauer genommen war es das Aufeinandertreffen zwischen zwei absoluten Schwergewichten – der Tabellendritte aus Halstenbek empfing den Rang-Zweiten und Lokal-Nachbarn aus Pinneberg, bei denen Börje Scharnberg den privat verhinderten Michael Fischer vertrat.

Die Gäste von der Fahltsweide bauten früh Druck auf den Gegner auf. Schon nach 180 Sekunden musste Adrian Matthäi gegen den Kopfball von Christian Dirksen sein ganzes Können aufbieten! Die Geschichte des Spiels schrieb allerdings Tim Jeske: der Blondschopf stand nach einem dreiviertel Jahr verletzungsbedingter Abstinenz erstmalig wieder in der Startelf und führte sich gleich traumhaft ein. Nachdem er zunächst noch einen Hochkaräter liegen ließ, bewies er kurz vor dem Pausentee den richtigen Riecher, als Alexander Borck über halbrechts frei durch war und den Ball – in der Hoffnung, dass einer mitgelaufen ist – Richtung Mitte chipte. Jeske eilte heran und hechtete die Pille in die Derby-Maschen (38.)! „Er hat in der langen Phase, in der er pausieren musste, alles gegeben, um so schnell wie möglich wieder zurückzukommen. Dass er sich jetzt gleich wieder so einführt, ist natürlich wie ein Märchen“, befand auch Fock.

 Pinnebergs Joker stechen

HR reagierte mit der Einwechslung von Jan-Marc Schneider. Pinneberg hielt mit Flemming Lüneburg dagegen. Und jener Lüneburg war es dann auch, der fünf Minuten nach seiner Hereinnahme die Kugel toll durchsteckte und damit Fabian Knottnerus frei spielte. Dieser vollstreckte mit links ins lange Eck – 2:0 VfL (58.)! Der Drops schien gelutscht, da brachte Thomas Bliemeister mit Yiner Arboleda Sanchez eine weitere Offensiv-Waffe. Seinem ersten Versuch fehlte es noch an der Präzision, diese war beim zweiten Anlauf da – der ehemalige Meiendorfer sorgte mit seinem Anschlusstreffer für eine spannende Schlussphase (72.)! Neun Minuten lang durfte HR hoffen, ehe sich der nächste Pinneberger Wechsel bezahlt machte: Thorben Reibe war 120 Sekunden auf dem Grün, da verlängerte er einen kurz geschlagenen Eckball von Flemming Lüneburg und Tim Vollmer grätschte das Spielgerät aus spitzem Winkel über die Linie – 3:1 (82.)!

 „Genießen den Moment und haben keinen Druck“

Marlo Steinecke versuchte nochmal sein Glück, doch nichts war’s mit etwas Zählbarem für die Hausherren. Die 1:3-Derby-Schlappe bedeutet die vierte Pleite am Stück! Die Krise beim Winter-Meister verschärft sich zusehends. Ganz anders die Situation beim VfL: dank des Ausrutschers von Vicky in Niendorf (1:3) erklimmt man die Tabellenspitze – und das mit einem Derbysieg im Gepäck und noch einem weiteren Spiel in der Hinterhand! „Mannschaftlich war das einmal mehr ein sehr geschlossener Auftritt. Der Sieg war absolut verdient. Dennoch wissen wir die Lage realistisch einzuschätzen. Den Druck haben ganz andere Mannschaften und sicherlich nicht wir. Wir wissen das richtig einzuschätzen und freuen uns unheimlich über den Moment, den wir jetzt eine Woche lang genießen können“, bilanzierte Fock.

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